Otfried Weise: KOLLEKTIVE GEDANKEN UND ENERIEFELDER - WAS IST EIN EGREGOR? ~ Kongseb


Ein Egregor ist ein von Menschen erschaffenes kollektives Gedanken- und Energiefeld, das entsteht, wenn viele Wesen ihre Aufmerksamkeit, Emotionen und Überzeugungen auf dasselbe richten. Ihr könnt es euch wie eine Art Gruppengeist oder energetisches Wesen vorstellen, das durch die Gedanken, Gefühle und Handlungen einer Gemeinschaft genährt wird – etwa bei Religionen, Nationen, Parteien, Firmen, Subkulturen. Es hat kein individuelles Seelenbewusstsein, wirkt aber fast wie ein eigenes Wesen, das seine Mitglieder beeinflussen und lenken kann.

Der Begriff Egregor kommt aus dem Altgriechischen und bedeutet mythisch „die Wachsamen“ / „die Wächter“. In der modernen Esoterik wird von einem kollektiven Gruppenfeld/Gedankengebilde gesprochen, das wie ein eigenes Wesen wirkt.

In vielen RELIGIÖSEN UND ESOTERISCHEN Lehren wird zwischen dem unsterblichen Wesenskern (Seele, Atman, göttlicher Funke, Geist) und den äußeren Schichten (Persönlichkeit, Emotionen, Gedanken, Energiekörper) unterschieden. In nahezu allen spirituellen Traditionen wird der KERN, DIE SEELE, ALS REIN UND UNANTASTBAR beschrieben. Er ist das, was wir wirklich sind – jenseits von Einflüssen, Projektionen oder Fremdenergien. Er kann nicht „besetzt“ oder korrumpiert werden, nur verschleiert oder überdeckt.

Was jedoch sehr wohl beeinflusst oder „besetzt“ werden kann, sind die äußeren Schichten: Gedanken, Gefühle, Energiefelder (Aura), unbewusste Muster. Hier sprechen manche Traditionen von „Anhaftungen“, „Fremdenergien“, „Gedankenformen“ oder auch „Entitäten“. Diese wirken wie Programme oder Fremdgedanken, die sich in das Energiesystem einklinken können, wenn jemand verwundbar ist (z. B. durch Traumata, Ängste, Süchte, ungelöste Themen). Dadurch kann die Persönlichkeit in ihrem Ausdruck beeinflusst werden – ihr fühlt euch dann „nicht ganz ihr selbst“.

Die meisten Lehren betonen jedoch: Das wahre Selbst bleibt immer unberührt. Reinigung, Bewusstsein, Selbstliebe, spirituelle Praxis und gesunde Grenzen helfen, die äußeren Schichten klar zu halten, sodass Fremdes keinen Halt findet. In mystischen Traditionen heißt es: „Nur das, was eine Resonanz in dir hat, kann andocken.“

Auch in der modernen Esoterik / Energiearbeit wird oft von Fremdenergien, Besetzungen, Implantaten, Gedankenformen gesprochen. Fast immer wird jedoch betont: Der Seelenkern ist rein, nur die Aura / Energiekörper können besetzt oder programmiert sein. Als Heilmethoden bieten sich an: energetische Reinigung, Arbeit mit Schutzfeldern, Bewusstseinserhöhung.

Kann ein Mensch ein Egregor sein? Nein – ein Mensch ist immer eine unsterbliche Seele, keine Gedankenschöpfung. Ein Mensch kann jedoch Ursprung, Zentrum oder Anker eines Egregors werden.

Ein Guru, ein Politiker, ein Musiker – alle können kollektive Felder um sich sammeln. Nach ihrem Tod lebt dieses Feld oft weiter, unabhängig von der individuellen Seele. Religiöse Egregoren können Menschen überschatten – etwa durch fanatische Überzeugungen, Schuldgefühle oder Unterwerfung. 

Aber sie können euch auch tragen und schützen – wenn das Feld mit Liebe, Hingabe und Gebet aufgeladen ist. Entscheidend ist, ob ihr im Kontakt mit der lebendigen Wesenheit steht oder nur im Feld der menschlichen Projektionen.

Fast jeder Mensch steht in Einflussfeldern (kollektive Egregoren, Fremdgedanken, unterschwellige Energien). Das ist Teil des Lebens auf der Erde – wir sind alle eingebettet in kulturelle, religiöse, familiäre und gesellschaftliche Felder. Die Frage ist also nicht ob, sondern wie stark und auf welche Weise ihr beeinflusst seid.

Wir unterscheiden folgende Formen von Einfluss:

1. Leichte Beeinflussung (die Mehrheit der Menschen, ca. 80–90%): Gedankenformen, Massenbewusstsein, unterschwellige emotionale Felder. Beispiele: Angstwellen in Krisenzeiten, Konsumdruck, Gruppendenken. Nicht unbedingt „besetzt“, eher überlagert.

2. Stärkere Überschattung (viele Menschen, ca. 30–40%). Wenn jemand in starken Süchten, Traumata, Depressionen oder Abhängigkeiten steckt. Hier können Entitäten oder parasitäre Felder andocken. Sie „ziehen Energie ab“ und verstärken destruktive Muster.

3. Klar erkennbare Besetzungen (kleiner Anteil, ca. 5–10%). Hier handelt es sich um echte Fremdwesenheiten/Entitäten, die sich regelrecht anlagern. Symptome: plötzliche Stimmungsveränderung, fremd wirkende Impulse, Energieverlust, fremde innere Stimmen hören. In spirituellen Heilsystemen (Schamanismus, Exorzismus, Clearing) spricht man hier von „Besetzung“.

4. Positive Einflüsse (sehr viele Menschen, ca. 50–70%): Schutzwesen, Ahnenkräfte, Engel, lichtvolle Egregoren. Viele Menschen sind von „Fremdwesenheiten“ POSITIV überschattet. Ihr könnt dadurch Inspiration, Führung und Schutz erhalten. Künstler, Mystiker, Wissenschaftler berichten oft, dass sie „geführt“ werden.

Entitäten und destruktive Felder nähren sich fast immer von niedrigen Emotionen: Angst, Wut, Schuld, Hass, Süchte. Sie drängen Menschen zu Handlungen, die diese Emotionen verstärken – so bleibt der Energiefluss erhalten. Darum fühlen sich Betroffene oft wie „ferngesteuert“ oder „ohne Kontrolle“.

Die „Kunst“ ist es, dass ihr bewusst unterscheiden lernt, was aus dem eigenen Wesenskern kommt und was aus fremden Feldern stammt.

In diesem Zusammenhang möchte ich mit euch zum Abschluss noch einen Blick auf das bekannte SPIEGELGESETZ werfen. Es besagt: „Alles, was dir im Außen begegnet, spiegelt etwas in dir.“ Vor allem deine Glaubenssätze, unbewussten Muster, verdrängten Gefühle werden durch andere Menschen oder Situationen sichtbar. Wenn dich zum Beispiel jemand ständig kritisiert, spiegelt er vielleicht dein eigenes inneres Muster von Selbstkritik oder den Glaubenssatz „ich bin nicht gut genug“.

Das Spiegelgesetz ist ein hervorragendes Werkzeug zur Selbsterkenntnis, aber es darf nicht zwingend und automatisch verwendet werden. Nicht jedes Leid, das dir begegnet, ist nur ein Spiegel deiner inneren Muster. Es gibt auch äußere Felder und Einflüsse (Egregoren, Fremdenergien, kollektive Programme), die nicht aus deinem persönlichen Inneren stammen.

Frage dich, warum Fremdenergien bei dir andocken können. Dies geschieht, weil es in dir Resonanzpunkte (sogenannte Trigger) gibt – ungelöste Themen, unbewusste Glaubenssätze, offene Wunden. Ein Egregor oder eine Entität findet dadurch sozusagen den „Haken“, an dem er sich festhält. 

Beispiel: Wenn du unbewusst Schuldgefühle trägst, kann ein religiöser Egregor, der auf Schuld basiert, leichter einwirken.

Wenn in dir kein Muster, keine Angst, keine offene Wunde ist, kann sich Fremdes nicht halten. Deshalb sprechen viele Traditionen von „Reinigung“ oder innerer Klärung – nicht als moralische Forderung, sondern als energetischer Schutz.

Das Negative im Außen ist also oft ein Spiegel für innere Glaubensmuster. Dadurch entsteht für dich eine Chance zur Selbsterkenntnis. Manchmal ist es auch ein Fremdfeld, das dich überschattet – aber auch dieses findet nur dort Resonanz, wo in dir etwas Ungeklärtes liegt. Je mehr du deine eigenen Muster erkennst, desto weniger „Angriffsfläche“ haben Fremdenergien.

Das Spiegelgesetz zeigt dir, wo du selbst hinschauen solltest. Fremdenergien sind wie Staub, der sich nur auf rauen, klebrigen Flächen festsetzt:

WENN DIE OBERFLÄCHE GLATT UND KLAR IST, PERLT ALLES AB.

Quelle: Otfried Weise

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