
Sie kam in vielen Gestalten.
die Hungrige…
die Verletzte…
die Gläubige…
die Enttäuschte…
die Nutzende…
die Jüngerin…
die Spiegelnde…
die Anspruchsvolle Bedürftige…
die, die eigentlich nie bleiben wollte,
aber sich nah genug hielt
um sich nähren zu lassen.
Aber alle wollten sie dasselbe:
Eine Mutter, die nie scheitert.
Eine Frau, die nie wankt.
Ein Herz, das nie dichtmacht.
Manchmal hat sie dir "Blumen" gebracht…
aber nur, um zu prüfen, ob du blühst wie sie will.
Manchmal hat sie gesagt, du bist magisch…
aber wehe, du hast gezögert, gezweifelt, geschwankt.
Dann wurdest du zur Entzauberten.
Du warst Projektionsfläche,
nicht Freundin.
Du warst Bühne,
nicht Komplizin.
Du warst das,
was sie in sich selbst nicht halten konnten…
und haben es dir hingelegt... ungefiltert, roh, fordernd.
Und du?
Du hast es angenommen.
Weil du dachtest, das ist Liebe.
Weil du dachtest, das ist Verbindung.
Weil du dachtest, du musst es aushalten ...
weil du doch eine Heilerin bist.
Und als gute Tochter weisst,
wie man den Schmerz anderer
trägt.
Aber das war keine Freundschaft.
Das war Verklebung.
Das war spirituelles Co-Dependency-Theater
im Kostüm von „Sisterhood“.
Und als du Grenzen gesetzt hast…
als du nicht mehr verfügbar warst…
als du keine Bühne mehr sein wolltest…
kam die Empörung.
Weil sie eine Göttin wollten ...
aber keine, die eigene Wünsche hat...
sie wollten etwas von dir,
was du selbst nie bekommen hast:
eine Mutter, die nie fällt.
Und du?
Du warst müde.
Weil du zu viel warst für die Andere
und nie genug für dich selbst.

Warum du sie angezogen hast?
Weil du so geprägt warst.
Weil du es so lernen musstest.
Weil du gehofft hast,
wenn du sie gibst…
wirst du nicht mehr allein sein.
Wenn du ihre Leben verbindest…
wirst du endlich dazugehören.
Wenn du sie stark machst…
wird jemand dich halten.
Aber es ist nie passiert.
Denn was du gebraucht hättest,
war nicht mehr jemand,
der dich anbetet
sondern jemand,
der mit dir auf dem Boden sitzt
und die Stille aushält.
Der dich sieht,
auch wenn du gerade nichts gibst.
Der dich hält,
auch wenn du keinen Mehrwert bietest.
Der dich nicht einlädt,
weil du heilig bist,
sondern weil du menschlich bist.

Und jetzt?
Jetzt beginnst du, dich herauszuziehen.
Nicht trotzig.
Nicht eiskalt.
Sondern still und klar.
Du bist nicht mehr verfügbar…
nicht für Bewunderung,
nicht für Energiesauger,
nicht für Freundschaften,
die dich nicht sehen können.
Und in diesem Zwischenraum –
bist du auch nicht offen für neue Verbindungen.
Nicht weil du kalt geworden bist…
sondern weil selbst ein beiläufiges Seufzen
über Männer dich müde macht.
Weil du zu lange das Echo all dieser Geschichten
in deinem eigenen Körper getragen hast.
Unverfügbarkeit heißt nicht Rückzug.
Es heißt:
Ich bin da…
aber nur, wenn du auch da bist.
Es heißt:
Ich höre dir zu…
aber nur, wenn du mich auch hören willst.
Es heißt:
Ich gehe mit dir…
aber nicht vor dir her
und nicht hinter dir nach.
Du willst keine Anhängerinnen.
Du willst Komplizinnen.
Die mit dir schweigen,
wenn Worte zu viel sind.
Die mit dir lachen,
wenn alles schiefgeht.
Die nicht bei dir bleiben,
weil du heilst,
sondern weil du da bist.
Und die nicht deinen
Applaus brauchen.
Du willst Alltäglichkeit.
Nicht nur Tiefe, nicht nur Transformation.
Du willst auch mal eingeladen werden…
zu Geburtstagsfeiern.
Zu Abendessen, wo niemand heil werden muss, und jeder damit klarkommt wenn du nicht kommst.
Und vielleicht…
ist das der Anfang
von etwas ganz Neuem.
Etwas, das du nie gesucht hast…
weil du nicht wusstest,
dass es möglich ist.
Aber jetzt…
spürst du es.
In dir.
Für dich.
Und das reicht.
Für heute.
Für immer vielleicht.

Und dann, wenn alles still wird…
tritt sie aus dem Schatten, die Alte.
Nicht sanft, nicht laut... einfach nur da. Sie sieht dich an. Ganz. Ohne Urteil.
Und sie sagt:
"Du bist nicht unverbunden,
du bist ungestört.
Und das fühlt sich für viele ablehnend an ...
aber für dich?
Es fühlt sich an wie Heimkehr.“
Das ist eine Schwelle.
Die Wolfsfrau nickt.
Denn sie kennt den Weg zurück.
Nicht zu den anderen.
Sondern zu dir.
Aho
Mo
Quelle: Moksha Devi ૐ Wild Woman Awakening
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