Otfried Weise: DAS ENDE DER VORSTELLUNG VON DER LINEAREN ZEIT ~ Kongseb




















Teil 1: Die Geburt des Ewigen JETZT

Wie Nebel, der sich vor dem inneren Auge lichtet, so hebt sich bei vielen ein Schleier – ein sanftes Erinnern daran, dass Zeit, wie wir sie kannten, nur ein Rahmen war. Vergangenheit und Zukunft – einst felsenfest geglaubte Richtungen auf dem Pfad unserer Lebensreise – entpuppen sich als Spiegelungen, als illusionäre Schatten eines Gewebes, das sich nicht in Linien, sondern in Wellen entfaltet.
Im hellen Raum eines erweiterten Bewusstseins erwacht die Erkenntnis: Alles geschieht Jetzt. Gleichzeitig. Simultan. Nicht in der Abfolge, wie sie Uhren messen, sondern als vibrierendes Miteinander unzähliger Frequenzwelten, die sich durchdringen, überlappen, ineinanderfließen wie Ströme eines kosmischen Flusses.

Hier gibt es kein Vorher. Kein Nachher. Kein „anderes Leben“. Denn jedes Leben – ob als Kind in fernen Zeiten, als weiser Mensch im Morgen oder als fühlendes Wesen in dieser Jetzt-Inkarnation – tanzt im selben ewigen Moment. Alle Existenzen begegnen sich im Urquell der Gegenwart. Zeitlinien? Vielleicht. Doch passender ist: Erfahrungsräume. Frequenzfelder. Welten des Seins, die sich berühren, beeinflussen, verändern – nicht nacheinander, sondern miteinander.

In diesem Licht erhält auch das Gesetz von Karma ein neues Gesicht. Keine verzögerten Konsequenzen, kein Aufschub auf spätere Inkarnationen. Alles ist direkt, unmittelbar, lebendig. Jede Tat, jeder Gedanke, jede Regung des Herzens bringt augenblicklich ihre Resonanz hervor – nicht nur in einer Welt, sondern auf allen Ebenen gleichzeitig. Mein lieber Freund OSHO nannte es „Instant Karma“ – und es ist kein Zufall. In einem Universum des ewigen Jetzt gibt es kein Später, das Schulden einfordert. Kein Trauma, das sich staut. Keine Dunkelheit, die verweilt. Alles klärt sich, wenn es entsteht – sofern der nicht in den Nebeln der alten Welt verharrt.

Denn auf der Erde, im dichten Feld der 3D-Erfahrung, leben die Menschen noch im Schleier, im . Ihr Blick ist eng, ihr Gewahrsein begrenzt. Die Frequenz, die sie tragen, bestimmt, wie viel sie sehen – und was sie für die Wahrheit halten. Und doch: Es ist keine Hierarchie, kein Besser oder Schlechter. Jede Frequenz ist ein Kosmos für sich. Jede Wahrheit ist relativ zu dem, der sie erlebt.

Bewusstsein ist der Schlüssel. Die Bewegung zwischen den Frequenzen – das ist die wahre Veränderung, nicht die Entwicklung entlang einer gedachten Zeitachse. Wer glaubt, er werde „höher“, weil die Jahre vergehen, hat nur das alte Maß in neuem Gewand behalten. In Wahrheit vollzieht sich jede Wandlung als Frequenzsprung – als ein anderer Ort im Jetzt. Ein anderes Gewahrsein desselben ewigen Feldes.

Was folgt daraus, in einer Welt, die noch immer fast geschlossen in linearem Denken verweilt? Es ist, als würden Menschen in einem offenen Raum bestehen und dennoch meinen, nur durch einen schmalen Tunnel zu gehen. Die Prägungen sind stark. Schon als Kinder lernen wir, dass es ein Vorher gibt, ein Nachher, ein Ziel in der Ferne. Doch das Ziel war nie dort. Es war immer hier.

Selbst die Wissenschaft – sonst stolz auf ihre Fähigkeit zur Erkenntnis – wagt nur zögerlich den Schritt ins Jetzt. Und doch sind dort erste Spuren zu finden: in der Viele-Welten-Theorie Everetts, in den Visionen eines David Deutsch, der den Quantenraum als Vielklang paralleler Realitäten begreift.
Und auch in der spirituellen Szene, bei jenen, die das Licht berühren wollen, ist das lineare Denken oft noch heimlich mitgereist. Aussagen wie: „Dieser Mensch wird in diesem Leben nicht aufsteigen“ zeigen, dass noch Vorstellungen von Vorher und Nachher, von Zeitpunkten und Stufen herrschen. Doch in Wahrheit ist Aufstieg kein Moment. Kein Ereignis. Kein Ziel.

Er ist ein Sprung. Eine Wahl. Eine Frequenz. Und sie geschieht im Jetzt – oder gar nicht.

Quelle: Otfried Weise

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