Waldtraut (Waldi) und Silva ~ Kongseb

Waltraut (Waldi) und Silva

 Eigentlich wollte er sich nur mal die Klauen von Altschaf Fee ansehen. Doch es wurde mehr daraus. In seinem Auto transportiere unser Schafscherer zwei Waldschafe, die bei ihrem Besitzer keinen Platz mehr hatten. Sofort sagte ich zu und nahm die beiden auf. 

 Das Waldschaf

Das Waldschaf, das in abgelegenen Teilen der Alpen auch als Steinschaf bekannt ist, gehört zu den stark gefährdeten Hausschafrassen. Der Name Waldschaf geht auf das Verbreitungsgebiet der wetterunempfindlichen und genügsamen Tiere zurück, die vor allem im Mittelgebirge des Bayerischen Waldes, des Böhmerwaldes sowie des Mühl- und Waldviertels zu finden sind. In Österreich werden sie wegen ihres zotteligen Aussehens auch „Zoderte“ genannt. Charakteristisch sind die kleinen und fast waagerecht vom Kopf abstehenden oder zum Teil leicht hängenden Ohren.

 Das „Waldlerschaf“ wurde zum ersten Mal 1890 erwähnt. Mit dem Aufkommen industriell hergestellter Textilien ging die Population dieser Rasse jedoch weiter zurück, weil sich die Verarbeitung ihrer Mischwolle immer weniger lohnte. Erst in den 1980er Jahren wurden in Bayern Maßnahmen zum Erhalt dieser unkomplizierten Schafrasse initiiert, sodass sich die Population mittlerweile etwas erholen konnte und Waldschafe heutzutage fast in ganz Österreich zu finden sind. In Deutschland wird es hauptsächlich in seinem Ursprungsgebiet, dem Bayerischen Wald, gehalten.

Waldschafe zeichnen sich vor allem durch ihre hohe Fruchtbarkeit, ihre guten Muttereigenschaften und hervorragende Milchleistung aus, weshalb die Aufzuchtrate bei ihnen, im Vergleich zu anderen Schafrassen, sehr hoch ist. Außerdem haben sie einen asaisonalen Brunstzyklus und bringen ihre Lämmer – meistens ein einzelnes oder auch Zwillinge, es kommen aber auch Drillingsgeburten vor – vermehrt im Winter zur Welt. In der Regel gebären sie dreimal in zwei Jahren.

Weitere Kennzeichen der Waldschafe sind ihr ruhiges Gemüt und ihre hohe Anpassungsfähigkeit ebenso wie ihre robuste Art. Insbesondere die Euter und Klauen sind recht unempfindlich, sodass die Tiere für Krankheiten und Parasiten wenig anfällig sind. Damit haben sie sich perfekt an die rauen klimatischen Verhältnisse der Mittelgebirgsregion angepasst. Ähnlich wie die Gänsehaut beim Menschen können Waldschafe sogar ihre kurzen Haare aufstellen, wodurch ihr Vlies auflockert und damit auch schneller trocknet.

(Info aus PRO VIEH)

 

Die beiden sind wirklich lieb und still und sanft! Es sind Mutter (8) und Tochter (2). Sie waren in einer sehr kleinen Herde mit einem Bock untergebracht. Der Züchter, (Alter 80 Jahre) hat wegen Umbauarbeiten am Weideplatz momentan nur noch seinen Garten zur Verfügung und hat deshalb die beiden Wollkissen bei der Schafschur abgegeben. Waldi und Silva sind in weiser Voraussicht :) noch nicht geschoren. So passen sie besser zu den ansässigen Xaverhof-Schafen. 

Nun heißt es etwas Geduld, bis sie den Anschluss zur Herde bekommen haben. Doch die Neugier wird sie schon bald zusammenführen. Vielleicht bekommen wir sogar Lämmer.... könnte sein, denn da war ja ein Bock dabei. ...Die Waldschaf-Böcke haben weit ausladende Hörner und sind ein bisschen böse. Nein -  lieber nur Mädels!!  

Ein nächtliches Gewitter mit Blitzen, Donnerschlägen und starkem Regen haben sie bereits gut überstanden. Noch wagen sie sich nicht in den Unterstand. Heute haben sie sich schon etwas genähert. 

Waldi und Silva im Transportauto

Auf dem Weg ins neue Zuhause

Die beiden Waldschafe Waltraut und Silva

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